Das Kreismuseum Bad Liebenwerda wurde 1953/54 eingerichtet. Im Jahre 1998 erfolgte die Übergabe des Erweiterungsbaues mit der neuen Dauerausstellung „Von der Schusterahle zum Marionettenzwirn“. Diese wurde 2004/05 von E.R.N.A und Paul Böckelmann künstlerisch überarbeitet. Seit 2011 trägt das Kreismuseum den Namen Mitteldeutsches Marionettentheatermuseum.
Die Dauerausstellung des Museums führt durch die Geschichte des mitteldeutschen Wandermarionettentheaters des Elbe-Elster-Landes. Die Region im Südwesten des Landes Brandenburg gilt als die Wiege des sächsischen Wandermarionettentheaters am Ende des 18. genauer gesagt zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Von hier zogen reisende Marionettenspieler mit ihren Wohn- und Packwagen vom Frühjahr bis zum Herbst von Dorf zu Dorf, um auf den Gasthofsälen mit ihren prächtig gestalteten, in barocker Tradition gehaltenen Bühnen den einfachen Mann auf dem Lande mit dem Spiel am seidenen Faden zu begeistern.
Neben zahlreichen Marionetten und Dokumenten zum Leben reisender Puppenspieler, die hier zu sehen sind, beleuchtet die Ausstellung auch das Lebensumfeld jener Komödianten. Alljährlich Mitte September lädt das Kulturamt des Landkreises zum Internationalen Puppentheaterfestival des Elbe-Elster-Landes und alle zwei Jahre im November zum internationalen Gebrüder-Graun-Wettbewerb ein.
Ein zweiter Schwerpunkt ist die Pflege und Präsentation des musikalischen Erbes der Brüder Carl Heinrich und Johann Gottlieb Graun, zweier Musiker am Hofe Friedrich des Großen in Berlin. Gegenüber dem Museum steht der sagenumwobene Lubwartturm. Ein mittelalterlicher Bergfried aus rotem Backstein. Der 31 m hohe Turm gilt als Markstein der Besiedlung des Elbe-Elster-Landes im Zuge des Landesausbaus zwischen Elbe und Elster vor etwa 800 Jahren. Museum und Lubwartturm gehören zur einstigen Lubwartburg. Im Zuge der Sanierung in den Jahren 2010/11 erhielt der Turm wieder sein ehemaliges „königliches“ Backsteingewand.
Nutzen Sie den Museumsbesuch für eine Turmbesteigung, um den herrlichen Rundblick über Stadt und Land zu genießen. Geöffnet ist der über 800 Jahre alte Lubwartturm – übrigens einer der ältesten Wehrtürme Brandenburgs – immer feiertags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr. Obwohl, auch hier gibts noch ein besonderes Detail. Den Schlüssel zum Lubwartturm holen Sie sich im Mitteldeutschen Marionettenmuseum ab und dürfen dann nach Eintrag ins Turmbuch selbst mit Audio-Guide zum Aufstieg schreiten.
Das Spiel mit Licht und Schatten
Die Faszination, die vom Schattenspiel ausgeht, wirkt auf jede Altersgruppe. Im abgedunkelten Raum entsteht beim Schattentheater eine geheimnisvolle Atmosphäre. Auf der museumseigenen Schattenbühne werden auf drei Spielflächen die Schattenspielfiguren zum Leben erweckt. Vorstellungen zu Sagen und Märchen sind für Besuchergruppen buchbar.
Das Museum besitzt einen Fahrstuhl und eine behindertengerechte Toilette.
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